Die Imster Bergbahnen setzen in der kommenden Wintersaison den Nachtskilauf aus – ein Rückgang der Nacht-Skifahrer bzw. Rodler um über 75 % macht das Angebot unwirtschaftlich. Während früher bis zu 1200 Nachtskiläufer die Pisten bevölkerten, sind es heute nur noch 50 bis 300 pro Abend. Die hohen Investitionskosten von 1,5 Millionen Euro für eine neue Beleuchtung sind angesichts der stark steigenden Betriebskosten nicht mehr tragbar. Geschäftsführer Bernhard Schöpf betont, dass wirtschaftliche Verantwortung Vorrang hat: „Ein derart defizitäres Angebot können wir nicht länger aufrechterhalten.“
Die Boomjahre des Nachtskilaufs sind vorbei. Dies musste man in Hoch-Imst finanziell schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Anfang der 2000er Jahre verzeichneten die Imster Bergbahnen noch bis zu 1200 Ersteintritte pro Nachtskilauf. In der vergangenen Wintersaison lag die Zahl zwischen 50 und maximal 300 Ersteintritten. Gestiegen ist gleichzeitig der finanzielle Abgang pro Nachtskilauf.
„Wir haben zuletzt pro Nachtskibetrieb mehrere Tausend Euro draufgezahlt. Das lässt sich nicht schönreden oder rechtfertigen. Ein derart defizitäres Angebot können wir aus Gründen der kaufmännischen Sorgfalt nicht länger aufrechterhalten.“
Bernhard Schöpf, Geschäftsführer der Imster Bergbahnen
Nachts viele Tourengeher, aber wenig Liftkarten
Jene Gruppe, die das nächtliche Erscheinungsbild auf der gut 3,2 Kilometer langen beleuchteten Abfahrt seit Jahren vornehmlich prägt, sind die Pistentourengeher. Sie nutzen das Nachtangebot allerdings kostenfrei.
„Uns ist bewusst, dass diese Entscheidung nicht auf ungeteilte Zustimmung treffen wird. Aber wir können die Bedürfnisse einer mittlerweile überschaubaren Anzahl von Menschen nicht über das wirtschaftliche Wohl der Bergbahnen stellen. Wir sind in erster Linie dazu aufgefordert, mit unseren finanziellen Mitteln sorgsam umzugehen und einen wirtschaftlich ausgeglichenen Betrieb sicherzustellen.“
Bernhard Schöpf, Geschäftsführer der Imster Bergbahnen
Neue Beleuchtung nicht finanzierbar
Der Bergbahnen-Geschäftsführer verweist in diesem Zuge auch auf die in die Jahre gekommene Flutlichtanlage. Diese durch eine LED-Beleuchtung am aktuellen Stand der Technik zu ersetzen würde 1,5 Millionen Euro kosten. Geld, das die Imster Bergbahnen angesichts deutlich gestiegener Betriebskosten nicht aufbringen kann.
„Man muss auch anerkennen, dass in Zeiten kostenintensiver Energie und erhöhter Sensibilität in Umweltfragen der Nachtskilauf etwas überholt ist. Zudem muss man sich die Frage gefallen lassen, ob es noch zeitgemäß ist, in der Nacht große Mengen Strom für die Pistenbeleuchtung zu verbrauchen, wenn der Skilauf tagsüber bei Sonnenlicht möglich ist.“
Bernhard Schöpf, Geschäftsführer der Imster Bergbahnen
(Quelle: Presseaussendung Imster Bergbahnen)